Slowakei: Das gebirgige Land zwischen Donau und Tatra

Sie zählt sicher nicht zu Europas bekanntesten Ländern, die Slowakei, die erst im Jahr 1993 den Status eines souveränen Staates erhielt und deren Größe mit knapp 50.000 Quadratkilometern zwischen der von Estland und Kroatien angesiedelt ist. Vor dem Erreichen ihrer Selbständigkeit gehörte sie rund 70 Jahre zur Tschechoslowakei, deren bei der Teilung entstandener Staat Tschechien heute gemeinsam mit Polen, der Ukraine, Ungarn und Österreich die Nachbarstaaten der Slowakei bilden. Landschaftliche Attraktionen dominieren das Land. Als gebirgiges Land besitzt die Slowakei nur wenige Tieflandgebiete. So sind größere Ebenen nur im Südwesten am Unterlauf der Flüsse Waag und Hron und im Südosten am Mittel- und Unterlauf von Ondava und Laborec zu finden. Weite Teile des Landes sind von den waldreichen Westkarpaten bedeckt, die hier zahlreiche Gebirgszüge und Bergmassive bilden. Besonders reizvoll zeigt sich deren oft noch unberührt wirkende Landschaft. Das touristische Highlight der Slowakei bildet zweifellos das Gebirgsmassiv der Hohen Tatra, das sowohl im Sommer als auch im Winter zahlreiche Wanderer, Kletterer und Mountainbiker beziehungsweise Winterwanderer, Skifahrer und Snowboarder in diese attraktive Region lockt. Mit ihren bis an die 2.700 Meter hohen Berggipfeln, den Wasserfällen und malerischen Bergseen, die hier den poetischen Namen als „Meeraugen” tragen, eröffnet sich mit der Hohen Tatra ein Erholungs- und Freizeit-Gebiet, das bisher sicher noch unter seinem tatsächlichen Wert gehandelt wird. Die bis ins benachbarte Polen reichende Hohe Tatra besitzt in der Slowakei den Status eines Nationalparks. Ihre touristischen Zentren bilden Starý Smokovec, Štrbské Pleso, Tatranská Lomnica und Ždiar. Während Starý Smokovec als ältestes Erholungszentrum dieser Region gilt, führt von dem als Heilbad bekannten Štrbské Pleso eine Zahnradbahn auf den Tschirner Sattel, bietet Ždiar ein ausgezeichnetes Skigebiet und Tatranská Lomnica wirbt mit einer ausgezeichneten Infrastruktur, zahlreichen Hotels und dem Nationalparkmuseum um den Zuspruch in- und ausländischer Touristen. „Slawakei – ein kleines großes Land“

Auf den architektonischen Spuren der Vergangenheit

Nachdem die slawischen Vorfahren der Slowaken das bis dahin germanische Gebiet nordöstlich der Donau im 6. Jahrhundert besiedelt hatten, geriet diese Region im 11. Jahrhundert unter ungarische Herrschaft. Unter ihr entwickelten sich Städte, Burgen entstanden und die slowakische Kunst entstand. Heute begegnet man Zeugnissen rustikaler Volksarchitektur vor allem noch in der an der Grenze zu Polen liegenden Orava-Region. Hier sind traditionelle, mit Holzschindeln gedeckte Bauernhäuser ebenso zu finden wie die über dem Ort Oravsky Podzámok thronende Burg Orava. Ein Stück weiter südlich zeugen noch einige der vor allem im 17. uns 18. Jahrhundert entstandenen hölzernen „Artikularkirchen” von einer damals in Artikeln vorgeschriebenen Baukunst. Im Nordosten der Slowakei, bei Spišská Nová Ves, befindet sich mit der Ruine der im 12. Jahrhundert entstandenen Zipser Burg Mitteleuropas größte Burganlage. Als nationales Kulturdenkmal gehört sie heute ebenso zum UNESCO Weltkulturerbe wie das Bauerndorf Vlkolínec und die Kleinstadt Levoča. Letztere besitzt eine vollständig erhaltene historische Innenstadt mit der im 14. Jahrhundert erbauten Kirche des Hl. Jakobus, in der der weltweit höchste gotische Altar zu finden ist.

Hauptstadt Bratislava

Neben Košice ist die Hauptstadt der Slowakei Bratislava die einzige Großstadt des Landes. Gelegen zwischen den Ausläufern der Karpaten und der Donauebene entstand die Stadt im 9. Jahrhundert am Fuße einer Burg, die nach Zerstörungen im 13. und 15. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde und heute wegen ihrer später angebrachten vier Ecktürme im Volksmund als „umgekippter Tisch” bezeichnet wird. Später fungierte Bratislava mehr als zwei Jahrhunderte als Residenz- und Krönungsstadt ungarischer Könige, zu denen auch Maria Theresia gehörte, die viel für die Entfaltung der Stadt tat. Heute gilt Bratislava als politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Slowakei und wird gern auch von ausländischen Touristen besucht. Sie erfreuen sich neben der bereits erwähnten Burg am gotischen Mariendom, an den im Slowakischen Nationalmuseum gezeigten Exponaten, an Veranstaltungen und Aufführungen im alten und neuen Nationaltheater oder bummeln über eine der fünf die Donau überquerenden Brücken oder durch das Einkaufszentrum Aupark in Bratislavas Altstadt oder den neuen Shopping-Palast.
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